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Grillen ist eines der beliebtesten Freizeitvergnügen der Deutschen. Kaum, dass im Frühjahr die ersten warmen Tage zum Verweilen im Garten oder auf der Terrasse einladen, rauchen und knistern auch schon die ersten Grillstationen. Selbst im Winter finden sich, gerade um die Weihnachtszeit herum, viele Liebhaber solcher Freiluftküchen, die sich dem Bruzzeln selbst bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt verschrieben haben. Und im Sommer gibt es dann schließlich in ganz Deutschland nur wenige Orte, an denen das Grillen sich nicht der größten Beliebtheit erfreut, selbst Vegetarier bereiten ihre Speisen gern auf dem Rost zu und strafen den Vorwurf Lügen, Grillen sei nur etwas kulinarisch ungebildete Fleischvertilger.

Die Rituale des Grillens

Grill VorteileFreilich stellt sich dabei für jeden begeisterten Anhänger des Grillens die entscheidende Frage: Auf welche Art und Weise lässt sich das Grillgut am besten zuzubereiten? Dabei geht es zunächst weniger um die Zutaten oder um die Zubereitung der Speisen, lassen sich doch die allermeisten Gerichte durch die unterschiedlichen Grillmethoden oftmals gleich gut bewerkstelligen.

Vielmehr entscheidet der erhoffte Geschmack und nicht selten spielen sogar soziale oder kulturelle Hintergründe eine Rolle. Grillen ist als Freizeitvergnügen von allerlei Ritualen begleitet, es gibt konservative Traditionalisten genau wie aufgeschlossene Revolutionäre. Und nur selten lassen sich die Anhänger der jeweiligen Methoden belehren, geschweige denn von ihren zumeist genau definierten Vorstellungen abbringen.

Griller fragen sich stets: Wie steht es um den Geschmack? Wie viele Leute nehmen am Grillabend teil? Was für Grillgut kommt zum Einsatz, ist es leicht bekömmlich oder eher zünftig? Wer als Griller diese Fragen beantworten kann, hat sich meist schon für eine Grillmethode entschieden und legt sie nur selten wieder ab.

Jede der Methoden hat Vor- und Nachteile, wer über die Anschaffung eines Grills nachdenkt, sollte deshalb aus der mittlerweile kaum überschaubaren Vielzahl an Geräten jenes Modell auswählen, das seinen Vorlieben und Absichten am nächsten kommt.

Holzkohlegrill – klassisch, rauchig, unverwechselbar

Vorteile von Holzkohlegrills

Besonders beliebt ist natürlich das Grillen am klassischen Holzkohlegrill. Anhänger dieser Methode verschmähen andere Modelle ganz grundsätzlich, sie lieben und schwören vielmehr auf den ganz besonders rauchigen Geschmack, den der Einsatz von Holzkohle gewährleistet. Der unbestritten leckere Geruch des Holzkohlegrills durchzieht so manche Gartenanlage, der Geschmack des Grillguts begeistert die Anhänger.

Dabei wird die glühende Kohle im Grill so verteilt, dass sie den gewünschten Effekt erzielt, unterschiedliche Temperaturzonen werden hier noch ganz klassisch von Hand mit dem Eisen geschaffen. In der Regel verfügen Holzkohlegrills über wenig Ausstattung oder Zubehör, was sie im Grunde auch gar nicht nötig haben. Zumeist wird direkt gegrillt, das Grillgut liegt auf dem Rost unmittelbar über der Glut. Ein rasches und gut kalkulierbares Grillen ist möglich, alles wird durch die Beschaffenheit und die Anordnung der Holzkohle entschieden.

Das Rauch-Aroma vermischt sich im Fleisch, Gemüse oder im Fisch und bietet dem Liebhaber dieser Methode einen absolut unverwechselbaren Genuss. Durch die große Hitze und Nähe verbrennt allerdings nicht selten das Grillgut empfindlich, wer nicht auf teilweise nachtschwarze Stücken steht, kann beim Holzkohlegrill immer mal wieder in Probleme geraten. Sorgfalt und Übersicht minimieren allerdings dieses Risiko, erfahrene Griller produzieren in der Regel das Grillgut so, wie es die Gäste wünschen. Bei sogenannten Kugelgrills lässt sich durch das Schließen des Deckels darüber hinaus indirekt grillen, gerade für Speisen wie Fisch oder Gemüse eine akzeptable Variante.

Nachteile des Holzkohlegrills

Aber es gibt demgegenüber auch einige Nachteile des Holzkohlegrills. So nervt manchen hungrigen Griller die nicht selten lange Anheizzeit. Wer zudem die immense Rauchentwicklung, etwa bei tropfendem Fleisch, nicht unter Kontrolle hat, bekommt schnell Ärger mit dem Nachbarn, Holzkohlearoma hin oder her. Giftige Stoffe entstehen zudem noch und belasten das Grillgut.

Und nicht zuletzt ist das Grillen am offenen Feuer immer ein Sicherheitsrisiko, Funkenflug oder gar das versehentliche Umwerfen des Grills können zu Sach- und Personenschäden führen.

Die beliebtesten Holzkohlegrills

 

Gasgrill – vielseitig, sicher und nahezu qualmfrei

Gasgrills sind echte Alleskönner, die Topmodelle unterscheiden sich kaum von den Koch- und Backstellen einer Küchenzeile. In den letzten Jahren wurden diese Geräte immer beliebter, ein Umstand, der ganz sicher mit der Vielseitigkeit und der praktischen Hygiene zu tun hat. So vermeiden Gasgrills zunächst einmal manchen Nachteil des Holzkohlemodells. Lästiges und manchmal kaum gelingendes Anzünden entfällt, mittels Regler ist der Gasgrill schnell auf Betriebstemperatur. Auch Funkenflug ist keine Gefahr, ebenso wie die Rauchentwicklung.

Vor allem aber schwören die Anhänger dieser Methode auf die schier unbegrenzte Vielfalt an Gerichten, die sich mit einem Gasgrill zaubern lassen. Selbst Spare-Ribs lassen sich mit einem Gasgrill zubereiten. Besitzt dieser auch noch einen Deckel, ähnelt das Gerät in seiner Funktionsweise einem Ofen, indirektes Grillen ist ohne weiteres möglich.

Bei einem hochwertigen Gerät werden die installierten Brenner durch Flammenverteiler effektiv geschützt. Ein Abtropfen des Grillguts ist ausgeschlossen, gefährlicher Fettbrand sowieso. Auf Knopfdruck bleibt die Temperatur konstant, auf Wunsch lässt sich zudem eine unterschiedliche Hitzeentwicklung im Gar-Raum herstellen. Nur die Phantasie setzt den Gartenköchen Grenzen.

Betrieben werden die Gasgrills mit Propangasflaschen, auch Butan kommt zum Einsatz. Die Einsatzbereitschaft des Geräts geht mit der Gaszufuhr einher, so vergeht kaum Zeit zwischen dem Einschalten des Grills und dem eigentlichen Grillen selbst. Wer allerdings den Rauchcharakter des Holzkohlegrills auch beim Gasgrill wünscht, befindet sich nicht auf verlorenem Posten. Räucherpellets, Smoking Chips oder Holzspäne in Räucherboxen – die Industrie stellt sich auf die Bedürfnisse der Grillenden ein und bietet kreative Methoden.

Langfristig betrachtet bleibt der Gasgrill sogar kostengünstiger als die klassische Variante, ist doch das Gas billiger als die ständig zu erneuernde Holzkohle und gleicht dadurch den höheren Anschaffungspreis des Gasmodells wieder aus.

Die beliebtesten Gasgrills

 

Elektrogrill – einfach, schnell, flexibel

Vorteile des Elektrogrills

Wer keine Terrasse, sondern nur einen Balkon hat oder wer seine Nachbarn nicht durch Rauchentwicklung ärgern möchte, wählt einen Elektrogrill. Er ist ideal für schnelles Grillen, seine kompakte Bauweise verspricht den flexiblen Einsatz. Elektrogrills benötigen weder Gas noch Holzkohle, sondern arbeiten mit dem Strom aus der Dose.

Nachteile des Elektrogrills

Die Zubereitung gelingt in Windeseile, wenn auch ohne klassisches Aroma. Deshalb bleibt der Elektrogrill, was die Verbreitung angeht, hinter den beiden vorgenannten Varianten zurück. Anhänger des als „typisch“ beschriebenen Grill-Flairs freunden sich mit der Elektroausgabe nur selten an, die Vorteile des einfachen Grillens werden dabei genauso hartnäckig ignoriert wie die einfache Säuberung oder auch die effektive Sicherheit dieser Geräte.

Im Ganzen freilich ist der Elektrogrill zwar äußerst praktisch, Atmosphäre vermag er allerdings kaum zu erzeugen. Er eignet sich für das schnelle, unkomplizierte Grillen zwischendurch, auch in kleiner Runde, und natürlich ist der Elektrogrill auch besonders preiswert, in der Anschaffung und im Unterhalt.

Die beliebtesten Elektrogrills

 

Smoker – Grillmaschinen für die Liebhaber

Ein Barbecue-Smoker ist eine echte Grillmaschine. Sie kann mit Holzkohle oder auch mit einfachem Buchenholz betrieben werden. In der Regel besteht ein Smoker aus einer Feuerkammer, einem Garraum und einem Schornstein, hergestellt ist er aus mindestens fünf Millimeter dickem Stahl. Das Kammersystem erinnert dabei an einen simplen Küchenofen – und das zu völlig zu Recht! Die durch Entzündung erzeugte Wärme wird durch einen Lüftungskanal der Garkammer zugeführt und entweicht anschließend durch den Schornstein ins Freie.

Die Temperatur in der Garkammer wird über Art und Menge des Heizmaterials bestimmt, zusätzliche Klappen regeln die Sauerstoffzufuhr zur Brennkammer und den Abzug des Rauches. Schonend und kaum von Schadstoffen belastet, bietet das zubereitete Grillgut den typisch rauchigen Geschmack. Es lässt sich in der Garkammer Gemüse schonend zubereiten, das Fleisch hingegen wird auf dem eingebauten Grillrost in der Feuerkammer richtig klassisch gegrillt.

Zudem ermöglicht der Smoker das Räuchern von Speisen. Egal ob Fisch oder Fleisch – durch die Zugabe spezieller Brennstoffe ist ein intensives Aroma gewährleistet. Buchenholz, Erle oder Pellets mit Kirsche und Apfelgeschmack geben dem Grillgut eine willkommene zusätzliche Note.

Die beliebtesten Smoker

 

Und welcher Hersteller ist der Beste?

Grundsätzlich gilt: Die langjährige Erfahrung eines Herstellers verspricht im Gegenzug ziemlich sicher auch ein gutes Gerät. Die Auswahl ist groß, der Käufer in jedem Fall zum Vergleich aufgerufen. Wichtige Aspekte bei der Wahl sind neben der Grillmethode auch der Einsatz von Zusatzfunktionen. So bietet der Schweizer Hersteller Outdoorchef Holzkohlegrills mit Deckel, die über ein spezielles Trichtersystem verfügen, das besonders gesundes Grillen verspricht – ähnlich wie die Gasmodelle des gleichen Herstellers. Weitere Namen, gerade die Gasgrills betreffend, sind Napoleon, Grandhall, Weber oder Burny.

Smoker bauen vor allem die Unternehmen farmer grill und Joe´s Barbecue Smoker. Deren Modelle sind solide, robust und bieten manches willkommene Extra. Spezielle Keramik – Grills als Alternative zum herkömmlichen Holzkohlemodell bieten Firmen wie Monolith, Kamado Joe´s oder Big Green Egg.

Hoffentlich finden Sie genau das, was Sie suchen :)